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POKERFACE FÜR ZWILLINGE: TWINS!


Verrauchte Zimmer, Whiskey in schlechter Qualität, Dollarscheine in Stapeln, ein Aufpasser an der Tür und verdunkelte Fenster: Das ist die typische Atmosphäre, in der sich das Pokerspiel um die Jahrhundertwende in Amerika etablieren konnte. Nicht umsonst wurde es verboten, gab es doch zahlreiche Todesfälle. Denn bekanntlich wurde so mancher wie eine Weihnachtsgans ausgenommen. Haus und Hof wurden dabei ebenso verspielt wie Ehefrau, Ehemann oder Kinder. Kein Wunder, daß das Spiel in dieser Form nicht salonfähig bleiben konnte.

Doch die Zeiten haben sich geändert und das Pokerspiel, das nicht selten über Existenz und Vernichtung entschieden hatte, wurde in den legalen Bereich verlagert. Damit ist nicht die Finanzpolitik unserer zweiten Republik im Zeichen des Sparpaketes gemeint, sondern die Rede ist von den zahlreichen kleinen und großen Glücksspielen, welche mit Spielgeld spannend aber ungefährlich gespielt werden und damit auch ohne Probleme das Licht der Öffentlichkeit vertragen.

Begeisterte Pokerfans finden zwar, daß nichts über die Originalversion des einstmals verruchten Kartenspieles geht, doch immer wieder finden sich neue Varianten, die durchaus einiges an Spannung bieten. Dies gilt auch für "Twins", das vor einem Jahr auf den Markt gekommen ist und sich beachtlicher Beliebtheit erfreut. Auch hier geht es um die höchste Kartenkombination. Diese ist definiert durch "Twins", das sind eben Kartenpaare, die im optimalen Fall den gleichen Zahlenwert und die gleiche Farbe aufweisen. Diese Kombination sticht praktisch alles, darunter kommen dann Paare, welche zwar den selben Wert aber unterschiedliche Farben haben oder aber auch Zweierkombinationen, die die gleiche Farbe jedoch unterschiedliche Zahlenwerte zeigen.

Jeder Spieler erhält acht Karten und kann zwei im Laufe des Spieles noch zukaufen. Es wird über vier Runden gepokert, wobei die Wertungen unterschiedliche erfolgen: Zuerst verlieren die beiden Spieler mit den niedrigsten Kartenkombinationen, dann gewinnt derjenige mit dem höchsten Paar, danach verliert der Schlechteste und in Runde vier gewinnt das höchste Kartenpaar alles. Verlierer müssen Chips zahlen, Gewinner erhalten welche und so wird auch klar, daß der "Superchipbesitzer" am Ende der Gewinner ist.

Keine Frage, "Twins" ist eine weitere Variante von Poker, doch dieses kleine Mitbringspiel hat durchaus das Zeug, in der Branche der schnellen und leicht verständlichen Glücksspiele zu überleben.

Birgit und Peter Költringer

TWINS:

Titel

Twins

Hersteller

Amigo

Erfinder

Reiner Knizia

Design

Franz Vohwinkel

Spieldauer

15 - 20 Minuten

Spieler

3 - 6, ab 12 Jahren

Kategorie

Kartenglücksspiel

Preis

ca. 150,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.