Glücksspieler gelten gemein hin als "gefährliche Rasse": Sie versetzen Sparkonto, Auto, Hund, Frauen und Kinder - jedenfalls soll das bereits öfter vorgekommen sein. Wenn man jedoch rechtzeitig eine Behandlung gegen diese Form der "Manie" beginnt, kann es bei den "milderen Varianten" bleiben. Damit sind all die Spiele gemeint, wo es nicht um wirkliches Geld geht: Unzählbar ist ihre Zahl und immer noch entstehen neue!
Eines davon ist "Um Kopf und Kragen", das von einem kleinen deutschen Kartenspielverlag vorgestellt wurde. Auch hier sind die Würfel über Glück und Unglück der Teilnehmer entscheidend. Denn es gilt, mit drei Würfen die höchstmögliche Punktezahl zu ergattern. Pro Versuch ist jeweils ein Jeton einzusetzen. Wer am Ende der Runde die höchste Augenzahl geschafft hat, erhält alle zuvor gesetzten Jetons.
Zu Beginn des Spieles erhält jeder "Pokerer" 3 Goldsäcke und 7 Jetons, mit denen er während des gesamten Spieles Haus halten sollte. Da sich die Jetons nicht selten sehr bald dem Ende zu neigen, hat man über kurz oder lang auf die Goldsäcke zurückzugreifen. Diese sind zwar kein Bargeld, man kann sie aber unter den Mitspielern versteigern, um auf diese Weise wieder zu neuen dringend benötigten Jetons zu kommen. Wie bei jedem Glücksspiel üblich, gewinnt auch hier schließlich der reichste Teilnehmer.
"Um Kopf und Kragen" ist ein typisches Hasardspiel, denn nach jedem Versuch stellt sich erneut die Frage, ob man noch mehr risikiert oder es aber bei der bereits erreichten Augenzahl belässt. Erfahrungsgemäß gibt es unter den Spielern zwei Gruppen: Die einen sind vorsichtig, häufig sind sie bereits am etwas zaghaften Würfeln oder am verklemmten Sitzen zu erkennen. Die anderen sind kritiklos und voller Hasardvergnügen, typisch ist ihr überhebliches Grinsen oder aber auch die bis zum Erdboden hängenden Mundwinkeln - kommt ganz auf den Spielverlauf an. Doch egal, ob als Vorsichtiger oder als Draufgänger, beide Gruppen haben realistische Chancen auf den Sieg - oder aber auch auf die Niederlage. Falls zweiteres eintreten sollte, so gibt es nur einen einzigen Weg, das Verlorene wieder wettzumachen: Eine neue Runde ist angesagt!
Birgit und Peter Költringer
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Titel |
Um Kopf und Kragen |
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Hersteller |
Berliner Spielkarten |
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Erfinder |
Stefan Dorra |
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Design |
Berliner Spielkarten |
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Spieldauer |
20 - 40 min |
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Spieler |
3 bis 7, ab 10 Jahren |
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Kategorie |
Würfelspiel |
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Preis |
ca. 100,-- ÖS |
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Bewertung: |
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Idee |
4 |
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Regelgestaltung |
5 |
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Ausführung |
4 |
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Verarbeitung |
5 |
Copyright Peter und Birgit Költringer 2002
Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.