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EISENBAHNEN FÜR DIE ZUKUNFT!


Auch wenn immer wieder darüber diskutiert wird, das Eisenbahnzeitalter ist noch längst nicht vorbei! Damit sind aber nicht nur die vielen neuen schnellen Züge gemeint, die durch die ganze Welt brausen und teilweise so manche Flugverbindung recht alt aussehen lassen, sondern hier ist vor allem auch ein Spiel gemeint: "Union Pacific" heißt es und sein Zeitalter hat erst begonnen.

Es gilt, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten das Eisenbahnnetz zu erweitern. Die 10 lokalen Eisenbahngesellschaften bemühen sich, gegenseitig im Profit und in der Größe ständig zu übertreffen. Welche Gesellschaft in welchem Gebiet ihre Züge einsetzt, wird im Laufe des Spieles erst festgelegt. Wer dabei die meisten Städteverbindungen "bedienen" kann, hat auch den höchsten Verdienst. Doch da es sich dabei um Aktiengesellschaften handelt, gewinnen wie sooft nur diejenigen, die wirklich "vorne" mitmischen und das sind die beiden Hauptaktionäre. Naturgemäß bemüht sich daher auch ein jeder, Hauptaktionär bei einer möglichst lukrativen Bahnlinie zu werden.

Zu Beginn des Spieles gibt es pro Spieler 3 Schienen, 4 Aktienkarten und eine Aktienkarte der Union Pacific Eisenbahngesellschaft. Auf einer mitgelieferten Übersichtskarte kann man nachlesen, wo die einzelnen Eisenbahngesellschaften ihre Lokomotiven einsetzen können und wieviele davon es bei den einzelnen Gesellschaften überhaupt gibt. Wer an der Reihe ist, zieht zuerst eine Schienenkarte und muss sich dann zwischen zwei Aktionen entscheiden: Entweder legt er diese beim eigenen Netz an und vergrößert damit seine Linie oder aber man investiert, indem man eine Aktie von zwei verschiedenen Gesellschaften oder beliebig viele einer einzigen Gesellschaft auslegt. Die Aktienkarten werden ebenfalls von einem verdeckten Stapel gezogen. Im Laufe der Zeit beginnen die einzelnen Eisenbahngesellschaften zu wachsen: Dies einerseits vom Netz her, andererseits auch von den ausgelegten Aktien, denn bei reichen Gesellschaften, wird man auch versuchen, einer der beiden Hauptaktionäre zu sein. So muss man sich aber ständig um den Ausbau und um seine Position bemühen, kann aber immer nur eine Aktion setzen. Gott sei Dank geht es aber allen anderen Mitspielern genauso. Zusätzlich versucht man, sich gegenseitig zu behindern, zu blockieren oder aber auch zu unterstützen. Anfangs geschieht das eher zufällig, denn es braucht einige Zeit, bis man das Spiel auch taktisch beherrscht. Doch im Laufe der Zeit kauft und baut man mit einer Bosheit, die für ein gutes Spiel typisch ist und sich nach Rache sehnt. Insgesamt gibt es während des Spieles viermal eine Abrechnung, die durch spezielle "Abrechnungskarten" zustande kommt, welche dem Aktienstapel beigemischt sind. Dabei steigt von Abrechnung zu Abrechnung die Gewinnausschüttung. Nach der vierten derartigen "Geldbeschaffungsaktion" steht schließlich der Sieger fest.

"Union Pacific" ist ein Wirtschaftsspiel und es ist aus "Airlines" entstanden, das es vor einigen Jahren gegeben hat. Dabei ging es wie nicht anders zu erwarten um Fluglinien, welche ausgebaut werden mussten. Im Prinzip gibt es nur wenige Unterschiede zwischen den beiden Spielen und doch hat "Union Pacific" irgendwie einen etwas anderen Reiz: Vielleicht sind es die Lokomotiven oder aber auch die Spielplangestaltung, die hier eine Rolle spielen. Insgesamt hat die Überarbeitung dem Spiel jedenfalls gut getan. Keine Frage, ein Wirtschaftsspiel muss man mögen, um es auch wirklich genießen zu können. Aber ähnlich wie einst bei "Airlines" ist auch bei "Union Pacific" damit zu rechnen, dass sich richtiggehende Fangemeinden bilden werden.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Union Pacific

Hersteller

Amigo

Erfinder

Allan R.Moon

Design

Amigo

Spieldauer

90 - 120 Minuten

Spieler

2 - 6, ab 12 Jahren

Kategorie

Wirtschaftsspiel

Preis

ca. 380,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.