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VENICE CONNECTION: DIE LETZTEN STUNDEN DES

CANALE GRANDE?

Es ist nicht leicht, sich mit dem Schiff in Venedig zu verirren: Denn egal durch welche kleine Wassergasse man fährt, der Canale Grande ist nie weit und dort kennt man sich auf alle Fälle aus. Zumindest ist uns bis heute kein einziger Fall bekannt, wo sich ein Vapourettopilot oder auch ein singender Gondoliere auf dem Canale Grande verirrt hätte. Und wenn wäre der Unglückliche mit Sicherheit bereits in psychiatrischer Betreuung. Doch nun könnte das anders werden. Man hat nämlich begonnen, den traditionsreichsten Kanal der Stadt in einzelne Teile zu zerschneiden und dann beliebig neu zusammenzusetzen.

Doch keine Angst, es handelt sich hier nicht um das Werk eines Verrückten sondern um ein neues Spiel, das unter dem Namen "Venice Connection" auf den Markt gekommen ist, so dass sich das Ganze nur in der manchmal etwas abstrusen Spielewelt abspielt. Kein Geringerer als Alex Randolph, der seit Jahren in der Stadt des Markuslöwen lebt, hat dieses Spiel erfunden: Der Spielplan basiert auf einer Luftaufnahme von Venedig, die in 16 Quadrate zerschnitten wurde. Auf jedem Teil ist ein Stück des Canale Grande zu sehen: Da gibt es gerade Teile oder auch Kurvenstücke. Ziel des Spieles ist es, daraus einen geschlossenen neuen Canale Grande zu legen - oder auch nicht. Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe und können ein, zwei oder drei Kärtchen anbauen, diese müssen in einer geraden Linie hintereinander gelegt werden. So entsteht im Laufe der Zeit ein gewundener und verschlungener Wasserweg. Wenn jemand bemerkt, dass sich der Kanal aufgrund der zuletzt gelegten Karte nicht mehr schließen lässt, ruft er "unmöglich". Jetzt muss der Kartenleger beweisen, dass er in der Lage ist, den Kanal doch noch zu schließen. Schafft er es, hat er gewonnen, sonst wird der Zweifler zum Sieger.

"Venice Connection" ist ein kleines, lustiges Venedigpuzzle, dass auf venezianischem Algenpapier gedruckt wurde. Es ist schnell erklärt, ist in seiner grafischen Ausführung einfach aber ansprechend und zeigt bei mehrmaligen Spielen einiges an taktischen Möglichkeiten. Die Idee stammt bereits aus dem Jahre 1988, denn dort wurde für das Alex-Randolph-Sammlertreffen in Essen eine Auflage von ungefähr hundert Stück produziert, die "Fataler Fehler" hieß. Doch der Negativtitel konnte sich wohl nicht durchsetzen, so dass keine weitere Produktion folgte. "Venice Connection" hat mit Sicherheit bessere Absatzchancen.

Birgit und Peter Költringer

VENICE CONNECTION:

Titel

Venice Connection

Hersteller

Drei Magier Spiele

Erfinder

Alex Randolph

Design

Rüttinger Concept & Design

Spieldauer

ca. 5 - 15 Minuten

Spieler

2, ab 10 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 150,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.