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IRREN IM LABYRINTH: EIN VERGNÜGEN!


Titel: Das verrückte Labyrinth
Hersteller und Vertrieb: Ravensburger
Erfinder: Max J.Kobbert
Design: Herbert Lentz
Spieldauer: 20 - 30 Minuten
Spieler: 1 - 4, ab: 8
Kategorie: Gesellschaftsspiel
Preis:

Zu den ältesten bekannten Bauwerken zählen Labyrinthe. Bereits im Bauplan des Menschen sind zwei davon enthalten, welche sich an beide Innenohre anschließen. Die Pharaonen bauten in ihren Tempeln Irrwege ein, um nicht von Grabräubern in ihrer Ruhe gestört zu werden. Auch die Griechen haben mit ihrem Labyrinth des Königs Minos für eine Arterhaltung dieser Bauform gesorgt. Doch nicht nur in der Antike erfreuten sich diese Irrgärten ungemeiner Popularität, bis heute hat sich daran wenig geändert. Ob es sich dabei um ein Spiegelkabinett oder um eines unserer vielen Amtshäuser handelt, in beiden Fällen finden sich die Wenigsten zurecht, ja manchmal kann man sogar den Eindruck bekommen, daß selbst "Eingeweihte", also Personen die in solchen modernen Labyrinthen arbeiten, oft nicht wissen, wo sie eigentlich arbeiten (manche stört das wahrscheinlich gar nicht!).... Zuweilen können solche Irrgärten ziemlich frustierend wirken, doch es gibt eine rühmliche Ausnahme: Denn das Gesellschaftsspiel "Das verrückte Labyrinth" ist nun schon einige Jahre auf dem Markt, hat aber an Attraktivität nichts eingebüßt, ist ein äußerst vergnügliches Labyrinth und erfreut sich mit Recht einer ungeheueren Popularität.

In diesem Spiel gibt es einen Spielplan mit vielen "Gängekarten", welche verschieblich sind und gemeinsam ein Labyrinth bilden. Zu Spielbeginn wird das Labyrinth durch beliebiges Auflegen der Karten in seiner Grundstruktur erbaut. Jeder Spieler schiebt nun, wenn er an der Reihe ist, eine Quer- oder Längsreihe mit Hilfe einer überzähligen Gangkarte weiter. Daraus ergibt sich nun eine völlig andere Situation: Manche Gänge finden Anschluß an andere Wege, wieder andere werden dadurch zu Sackstraßen. Danach kann man mit seinem Spielstein fahren, bis man auf eine Mauer stößt. Nun wurde zwar beschrieben, wie man sich seine Wege "zurechtbiegt" beziehungsweise dem anderen "wegbiegt", doch das Ziel dieser Reise durch das Labyrinth muß noch erklärt werden: Auf einem Teil der "Gängekarten" befinden sich verschieden Symbole von geheimnisvollen Gegenständen und Lebewesen. Jeder Spieler erhält zusätzlich zu Beginn einige "Geheimniskarten", auf denen einige dieser Symbole ebenfalls dargestellt sind. Nun muß man versuchen, möglichst rasch mit seinem Spielstein nacheinander zu seinen Symbolen zu gelangen. Wenn man eines davon erreicht hat, kann man die entsprechende Geheimniskarte offen ablegen. Sieger ist derjenige, welcher als Erster all seine Geheimniskarten offen ablegen konnte.

"Das verrückte Labyrinth" ist eines jener Volltreffer unter den Spielen, welche selten aber Gott sei Dank immer wieder vorkommen. Nicht nur Erwachsene können dieses Spiel voll genießen sondern bereits Volksschulkinder sind eifrig bei der Sache. Besonders wenn etwas "Gemeinheit" mitspielt, kann es durchaus herrliche Situationen geben. Denn wer freut sich schon, wenn sein Spielstein durch Verschieben nun plötzlich zwischen zwei Mauern steht, obwohl man nur mehr ein kurzes Stück bis zu seinem nächsten Symbol hatte? Doch da die Revanche bestimmt kommt, kann man sich voller Genuß bereits auf das verdutzte Gesicht des Gegner freuen, der sich wenig später ebenfalls zwischen zwei Mauern wiederfindet, während man selbst hoch erhobenen Hauptes zu seinem nächsten Symbol zieht.

von Dr.Peter und Birgit Költringer

Verpackung:

5

Material:

6

Design:

5

Spielregel:

6

Originalität:

6

Spielreiz:

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.