LUDING

Viva Topo!

Auf dem Spiel findet sich ein Rundkurs über zwanzig Felder, er führt vom Start bis ins Mäuseschlaraffenland. An den Ecken des Mäusereiches gibt es Höhlen, wo Käsestücke auf ihren Finder warten. Sie sind nicht alle gleich groß und gleich wertvoll, von der ersten Höhle bis zum Ziel versechsfacht sich ihr Preis. Weiters finden sich auf den Rundkursfeldern auch noch einige "Katzengesichter", auf diesen Feldern kann die eingangs erwähnt Katze ihrer Beute auflauern.

Jeder Spieler versucht mit seinen Mäusen, im Laufe der Partie möglichst viel Käse zu sammeln. Man hat dafür - abhängig von der Teilnehmerzahl - vier oder fünf dieser kleinen Nager zur Verfügung. Die Tiere werden mit dem großen Holzwürfel mit einer Augenzahl von zwei bis fünf vorangetrieben, wobei auf zwei Würfelseiten eine Katze zu sehen ist. Sollte eine davon gewürfelt werden, rückt der orange Holzkater unerbittlich vorwärts. Anfangs droht den Mäusen von ihm kaum Gefahr, denn der Abstand zwischen ihnen und ihrem Verfolger ist ziemlich groß. Doch im Laufe der Zeit ändert sich das und früher oder später erfährt das das eine oder andere Holzmäuschen auch am eigenen Leibe. Gewonnen hat schließlich der "käsereichste" Mäusebesitzer.

"Viva Topo" ist ein klassisches "Katz-und-Maus-Spiel", das dementsprechend einiges an Glücks- bzw. Zufallselementen in sich hat. Doch es sind hier auch sehr persönliche Entscheidungen möglich: Wenn die Katze immer näher kommt, gibt es immer wieder besonders Tapfere, die mit ihrem Mäuschen nicht in das nächste Loch zu irgend einem billigen Käse flüchten, sondern die knapp vor der Katze weiter laufen, um sich ein viel größeres Käsestück im nächsten oder gar übernächsten Eck zu holen. Hier fallen schon im Vorschulalter die echten Zocker auf, die durchaus auf Risiko spielen und auch immer wieder dabei Erfolg haben.

Eigentlich gibt es über dies Spiel überhaupt nichts Negatives zu sagen, lediglich der Preis könnte für manchen Vater oder auch manche Mutter etwas zu hoch sein. Doch er ist aufgrund der Qualität des Spielmaterials eindeutig gerechtfertigt und es empfiehlt sich, wenn erforderlich - nach einem Spender in der nahen Verwandtschaft zu suchen. Wer aufgrund des bisher Gesagten aber immer noch nicht das Gefühl hat, dass sein Sprössling dieses Spiel einfach "braucht", dem sei hier noch mitgeteilt, dass im vergangenen Spiele Jahr zwar viele Spiele aber nur ein "Viva Topo" erschienen ist, bei dem man in jeder Runde die Liebe zum Detail aufs Neue erfühlen kann. Nicht zu Unrecht wurde es daher auch mit dem Kritikerpreis "Kinderspiel des Jahres" ausgezeichnet.

Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.