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GASTRONOMIE HEUTE: VOLLE HÜTTE


Es ist der Wunschtraum von Gourmets, Übergewichtigen, Alkoholikern, Teenagern und vielen anderen unserer Gesellschaft: Wenn auch aus völlig unterschiedlichen Motiven, sie alle hätten gerne einmal ein eigenes Lokal!

Ob "cool" wie das "Café Lebensart", rustikal wie die "Schwarze Sau" oder ganz pinkfarben wie die "Hungrigen Herzen" die Ziele sind der eigene Alkohol, die eigenen Stühle, der eigene Billardtisch und die eigene Terrasse, vor allem aber die eigenen Gäste. Zu Beginn hat man ein völlig leeres Lokal zu übernehmen. Danach ist es einzurichten, wobei es dafür eigene Einrichtungskarten gibt. Mittels Gästekarten kann man sich dann auch noch seine Kundschaft holen. Die Gäste haben dabei unterschiedlichen Farben (ein Teil davon ist merkwürdig blau gefärbt..). Erst wenn man sich sein Lokal mit "lebenden und totem Inventar" gefüllt hat, kann man mittels Zahlkarte auch Einnahmen kassieren. Und hier bringen nicht alle Gäste gleich viel: Wieder einmal sind hier "die Blauen" besonders spendenfreudig - sie haben wohl den Überblick über ihre Finanzen längst verloren. Und da es überall auf der Welt Neid gibt, darf dieser auch in diesem Spiel nicht fehlen: Daher kann man auch Gäste abwerben und so ins eigene Lokal umleiten. Klarerweise siegt am Ende des Spieles der reichste Kneipenbesitzer.

"Volle Hütte" hat Elemente eines Aktionsspieles, aber auch alles, was zu einem Legespiel gehört: Auf den Gästekarten sind immer Kombinationen von unterschiedlich farbigen Gästen dargestellt: Und genau diese müssen dann auch ins eigene Lokal passen, denn Teile davon dürfen nicht verwendet werden. Gleiches gilt übrigens auch für die vielgeschmähten Abwerbeaktionen. Auch hier muss man die "ganze Gesellschaft" unterbringen, vor allem muss man den Kunden aber auch Alternativen anbieten: Es geht nicht an, dass man dem Kollegen Gäste von der Theke "klaut" und sie an die eigene setzt, man muss sie zum Beispiel auf die Terrasse setzen oder aber sie um den Billardtisch gruppieren. Somit sind aber auch "brutalen Gästeübergriffen" auch gewisse Grenzen gesetzt.

Spiele, die im gastronomischen Bereich angesiedelt sind, waren in den letzten Jahren nicht sehr häufig, ein Dauerbrenner auf diesem Sektor ist jedoch "Café International", das gewisse Parallelen zum heutigen Spiel aufweist. Inwieweit sich "Volle Hütte" einen ähnlichen Platz im Herzen der Spielebegeisterten erkämpfen kann, wird in erster Linie von den Neigungen der einzelnen Mitspieler zu kleinen oder größeren Bosheitsakten abhängen, denn diese führen erst zur entsprechenden Würze, die einen ausreichenden Spielspaß garantiert.

VOLLE HÜTTE:

Titel

Volle Hütte

Hersteller

ASS

Erfinder

Stefan Dorra

Design

Wilfried Gebhard

Spieldauer

50 - 70 min

Spieler

3 - 5, ab 12 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 450,-- ÖS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.