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VOLLE LOTTE ODER NICHTS ALS GLÜCK!


Jahrhunderte lang waren sie verboten, Jahrhunderte lang wurde sie nur im Geheimen gespielt und ebenfalls seit Jahrhunderten, ja mit ziemlicher Sicherheit bereits seit Jahrtausenden gibt es sie, die Glücksspiele. Und was über einen so langen Zeitraum verpönt war, ist inzwischen in bestimmten Bereichen durchaus gesellschaftsfähig. Denn immer wieder tauchen neue Spiele auf, welche einzig und allein vom Glücksfaktor leben. So ist dies auch bei dem kleinen Kartenspiel, das "volle Lotte" genannt wird.

Es besteht aus fünf Würfeln und einen Paket von Karten, auf denen unterschiedliche Werte und Symbole dargestellt sind: Da gibt es welche, auf denen einen Bonuszahl steht, auf anderen ist eine Würfelreihe von eins bis sechs dargestellt, wieder andere zeigen ein Feuerwerk, auf einigen ist ein Kleeblatt zu sehen und last but not least zeigen ein paar davon auch eine Stopptafel. Wer an der Reihe ist, schlägt die oberste Karte des Stapels auf und kann nun in Abhängigkeit von der dort dargestellten Symbolik vorgehen: Bei Bonuszahlen kann man wild darauf loswürfeln, muß aber bei jeden Wurf zumindest eine Eins, eine Fünf oder drei gleichen Würfelzahlen schaffen. Je mehr "korrekte" Würfe man erzielt, desto mehr Punkte erhält man. Wenn jedoch keine brauchbare Augenzahl mehr im Wurf ist, dann hat man auch die zuvor erworbenen Punkte wieder verloren. Es empfiehlt sich also, rechtzeitig aufzuhören. Doch wann ist schon rechtzeitig? Das ist lediglich eine Frage des Glücks und der Risikobereitschaft des Einzelnen. Wer freiwillig bereits vorher aufhört, behält seine Punkte. Wer alle fünf Würfel gültig werfen kann, hat damit eine volle Lotte geschafft. Nun wird zum Resultat noch die Bonuszahl der Karte hinzugerechnet und man darf die nächste aufschlagen und weitermachen. Bei Karten, welche die Symbole der Würfelaugen von Eins bis Sechs darstellen, hat man mit fünf Versuchen eine "große Straße" zu werfen. Dabei müssen die Würfel nacheinander die Augenzahl zwei bis sechs oder aber eins bis fünf zeigen. Dafür gibt es dann gleich zweitausend Punkte.

Ein besonders risikoloses Spiel hat man bei einer Feuerwerkskarte: Hier kann man so oft versuchen, wie man gültige Würfel hat, doch die Punkte werden einem beim ersten ungültigen Wurf nicht mehr aberkannt. Besonders lästig ist die Stoppkarte, denn dabei muß man eine Runde aussetzen und die anderen können nun Terrain gutmachen. Zuletzt sei auch noch die Kleeblattkarte erwähnt, sie ist der "Hammer" des Spieles: Wer es schafft, zweimal hintereinander alle fünf Würfel gültig zu werfen, das heißt also zwei "volle Lotten" in Serie zu erzeugen, der wird zum Überraschungssieger ausgerufen. Sonst endet dieser professionelle Zockerspiel bei 5000 Punkten.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der "vollen Lotte" um ein reines Glücksspiel, das aber neben den Würfeln auch noch Karten zur Steuerung des Spielablaufs verwendet. Ein spannender, stundenlanger Rundenspaß ist all jenen garantiert, die diese Art von Spielen lieben. Doch auch für den Rest der Spielefans ist es ein kleines, liebenswertes Spiel für so manche Runde zwischendurch, bei der auch bereits Volksschulkinder voll auf ihre Rechnung kommen.

Birgit und Peter Költringer

VOLLE LOTTE:

Titel

Volle Lotte

Hersteller

Abacus

Erfinder

Abacus

Design

Abacus

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 10, ab 6 Jahren

Kategorie

Glücksspiel

Preis

ca. 130,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.