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Volltreffer


Schon wieder ein neues Kartenspiel! Wer jetzt enttäuscht ist, sollte zumindest die Schachtel mit dem Titel "Volltreffer" erst einmal öffnen, denn üblicherweise macht sich dann zumindest Neugierde breit: Denn neben den Karten finden sich auch noch eine Zählleiste und einige "Mensch-ärgere-dich-nicht-artige" Spielfiguren. Irgendwie also doch ein anderes Kartenspiel, vielleicht ein wirklich neues? Die Antwort ist zwiespältig: Denn "Volltreffer" ist einerseits ein echtes Stichspiel, andererseits enthält es auch einige zusätzliche Elemente, die es reizvoll machen.

Ziel ist es, auf der Zählleiste mit seinem Spielstein in den Bereich der Felder 61 bis 70 zu kommen. Wer exakt 66 erreicht, landet den "Volltreffer" und ist unumstrittener Sieger. Doch bis man dort angelangt ist, gilt es in einem dreiphasigen Kartenspiel richtig zu taktieren und auch ausreichend von Glück gesegnet zu sein: In Phase 1 muss man zuerst einmal zu Karten kommen: Nachdem aus dem gemischten fünffärbigen Kartenstapel die Trumpffarbe gezogen wurde, gibt es eine Verkaufsaktion: Jeweils vier Karten werden dabei aufgeschlagen und verkauft: Für die wertvollste hat man vier, für die zweitwertvollste zwei und für die dritte im Bunde einen Punkt zu bezahlen. Die billigste Karte bekommt man kostenlos. Die bezahlten Punkte werden auf der Zählleiste, wo die Spielfiguren bei 30 oder 25 starten, abgezogen. Auf diese Weise erhält schließlich jeder Teilnehmer acht Karten. Danach beginnt die Phase zwei: Hier gibt es für bestimmte Kartenkombinationen Pluspunkte: So zählen drei gleiche Karten fünf, vier gleiche zehn und fünf gleiche fünfundzwanzig Punkte. Auch wenn man fünf verschiedene Kartenfarben in der Hand hat gibt es noch fünf Zusatzpunkte. Gleiches gilt für den Ärmsten der Runde, das ist derjenige, welcher insgesamt am wenigsten wertvolle Karten besitzt. Nach dieser "Auszahlrunde" folgt die abschließende Phase drei von "Volltreffer" und dabei handelt es sich um ein typisches Stichspiel: Trumpf sticht und es besteht Farbzwang! Für jeden erreichten Stich gibt es nochmals fünf Punkte. So erfreulich dieser neuerliche Punktezuwachs auf Anhieb aussieht, so problematisch ist er auch, denn in dieser Phase ist man sehr schnell über die 70-Punktemarke auf der Zählleiste hinausgeschossen und das bedeutet aber gleichzeitig auch die absolute Niederlage. Meist bemühen sich die netten Kollegen auch noch, den "besonders Erfolgreichen" zusätzliche Stiche "unterzujubeln".

"Volltreffer" ist ein kleines aber feines Kartenspiel, bei dem es den Autor Günter Burkhardt wieder einmal gelungen ist, bekannte Elemente in geschickter Weise zu einem neuen Spiel mit zusätzlichen Reiz zu kombinieren. Besonders erfreulich ist auch die lustige Grafik und die handliche Schachtelgröße, wodurch dieses Kartenspiel zu einem amüsanten "Zwischendurch" stets aufs Neue reizt.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Volltreffer

Hersteller

Berliner Spielkarten

Erfinder

Günter Burkhardt

Design

Berliner Spielkarten

Spieldauer

30 - 50 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 10 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 120,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

5

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.