LUDING

Wanted


Nicht immer tun Leute das, was man von ihnen erwartet. Diese Binsenweisheit ist die Basis des heutigen Spieles. Es geht hier um Richter, Polizisten, Einbrecher und Bankbeamte und alle tun manchmal das was sie sollen, viel öfter jedoch tauschen sie ihre Rollen. Im wirklichen Leben kann das zu Problemen führen, doch im Spiel ist es nicht anders, wenngleich die Folgen viel angenehmer sind....

68 Spielkarten und 4 Polizeimarken sind das Spielmaterial. Auf den 68 Karten sind die oben genannten Charaktere dargestellt. Doch es geht hier nicht nur um ihr Gesicht sondern auch darum was sie gerade tun: Wenn der Banker Geld auszahlt, der Richter seinen Hammer auf das Pult wuchtet, der Einbrecher seine Pistole zückt und der Polizist seine Marke vorweist, ist alles in Ordnung. Doch unter den Karten sind nur einige wenige, wo gerade das getan wird. Meistens gibt es da groteske Mischungen: Der Richter zeigt seine Marke, der Banker agiert wie ein Gangster, der Polizist haut mit dem Hammer auf den Tisch und auch der Bankbeamte tut etwas, was eher zum Gangster passen würde. Es gilt hier, im richtigen Moment zu erkennen, ob die Herrn auf der jeweiligen Karte auch das tun, was sie sollen: Wenn der Richter auftaucht und tatsächlich auch richtet, müssen alle Mitspieler auf den Tisch hauen und "schuldig" schreien. Wenn der Einbrecher das tut, was er nicht darf, aber was man von ihm erwartet, dann hat man "Hände Hoch" zu machen. Wenn der Banker auszahlt, muss man seine Hand auf die gerade aufgeschlagene Karte legen. Und wenn der Polizist seine Marke präsentiert, dann hat man sich eine der vier Polizeimarken zu schnappen. Wer bei diesen Aktionen der Langsamste ist, der bekommt alle Karten des Ablagestapels.

Am Anfang werden an alle Mitspieler verdeckt Karten ausgeteilt. Wer an der Reihe ist, muss er die oberste Karte davon umdrehen und alle erforderlichen Aktionen ausführen. Meistens ist jedoch eine falsche Kombination abgebildet und nichts ist zu tun. So sammeln sich im Laufe der Zeit einige Karten auf dem Ablagestapel an, bis schließlich eine richtige Kombination auftaucht. Wenn jemand eine Aktion macht, obwohl eine falsche Kombination aufgeschlagen wurde, der muss ebenfalls den ganzen Ablagestapel nehmen. Es ist wohl klar, dass derjenige gewinnt, welcher als erster all seine Karten angebracht hat.

Eigentlich ist "Wanted" ein Kinderspiel, doch je schneller man die Karten aufschlägt, desto eher wird es auch zu einem echten Erwachsenenstress. Besonders geschickte Teilnehmer deuten auch Aktionen an und verleiten damit nicht selten die Übereifrigen, bei den falschen Karten etwas zu tun: Wenn jemand laut, hektisch und vernehmlich "U" ruft, wenn der Richter auftaucht und die Pistole in der Hand hält, dann kommt es nicht selten vor, dass so manch einer auf den Tisch haut und "schuldig" brüllt. Und genau das macht hier einen wesentlich Teil des Spielreizes aus.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Wanted

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

BLA

Design

Ravensburger

Spieldauer

ca. 15 - 20 Minuten

Spieler

3 - 5, ab 7 Jahren

Kategorie

Kartenspiel

Preis

ca. 9,00 öS

Bewertung:

Idee

4

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2003

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiters die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.