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Was wäre wenn...?


Stellen sie sich vor, Luciano Pavarotti steht plötzlich einem wilden Löwen gegenüber. Was würde er tun? Davonlaufen, den Löwen in die Flucht schlagen (respektive in die Flucht singen), sich freuen, endlich einem Löwen in freier Wildbahn zu begegnen, fotografieren, ohnmächtig werden oder hoffen, dass das Tier gerade nicht hungrig ist? Oder stellen sie sich vor, ihr Briefträger wäre eine Nuss. Welche Sorte käme am ehesten in Frage? Eine Kokusnuss, eine Erdnuss, eine Paranuss, eine Haselnuss, eine Walnuss oder eine taube Nuss?

Vielleicht findet jetzt der eine oder der andere, derartige Fragen seien an den Haaren herbeigezogen und zumindest ein bisschen lächerlich. Wer nun meint, dass das heute beschriebene Spiel wohl ein Maximum an möglicher Niveaulosigkeit darstellt, der sei beruhigt. Hier geht es nicht darum, möglichst lächerliche Fragen zu kreieren sondern Ziel von "Was wäre wenn..." ist es, möglichst viele Übereinstimmungen mit den Mitspielern zu erzielen. Dies bedeutet aber auch, dass es völlig belanglos ist, ob Luciano Pavarotti weglaufen oder fotografieren würde, entscheidend ist, dass man sich überlegt, wie die Mitspieler urteilen und wie man mit ihnen eine möglichst hohe Übereinstimmung erzielen kann: Wenn vier Leute der Runde meinen, der weltberühmte Tenor würde sich ob dieses einmaligen Naturereignisses wahnsinnig freuen, zwei glauben, er würde ohnmächtig werden, und nur einer sagt, der Meister des hohen Cs würde davonlaufen, dann haben die vier gewonnen, welche für Pavarottis Freudentaumel gestimmt haben. Pavarotti muss persönlich gar nicht dieser Auffassung sein und man braucht ihn auch nicht gleich anzurufen, es geht eben nur um Übereinstimmungen innerhalb der Spielrunde und nicht um die tatsächlichen Gefühle oder Taten einen Tenorissimo. Jeder der eine solche absurde Frage "gewinnt", rückt auf der Spielfeldspirale des Spielplans ein Stück vor und kommt somit dem Sieg etwas näher.

"Was wäre wenn...?" ist ein typisches Partyspiel und dementsprechend einfach konzipiert. Der Spielablauf ist mit obiger Beschreibung auch schon ausreichend dargestellt, doch drei Dinge müssen hier trotzdem noch angemerkt werden: Erstens sollten sich die Mitspieler bereits ein wenig kennen, sonst wird es schwierig, mögliche Antworten abzuschätzen. Zweitens sollten die ausgewählten Personen für "Was wäre wenn...?" auch allen bekannt sein. Und drittens ist im Hinblick auf die persönlichen Zukunftsaspekte der Mitspieler ein wenig Vorsicht geboten. Stellen sie sich zum Beispiel vor, ihre Schwiegermutter wäre ein Wüstenbewohner? Welche Sorte käme da am ehesten in Frage: Ein Kamel, ein Wüstenfuchs, ein Kaktus, eine Klapperschlange, ein Skorpion oder ein Beduine? Unabhängig von möglichen Antworten und anderen Tips oder Kommentaren in der Runde sei darauf hingewiesen, dass die Erzeugerfirma des Spieles in keiner Weise für Schäden haftet, welche durch mögliche Familienkrachs entstehen.....

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Birgit und Peter Költringer

Titel

Was wäre wenn...?

Hersteller

Piatnik

Erfinder

A.B.J.& S.Lawson

Design

Arthur Wagner

Spieldauer

50 - 60 Minuten

Spieler

3 - 8, ab 10 Jahren

Kategorie

Partyspiel

Preis

ca. 350,-- öS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

6

Ausführung

4

Verarbeitung

4


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.