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WIE BITTE? WAT'N DAT!


Wieder hat ein neues Spiel das Licht der Welt erblickt. Von der Schachtelgröße liegt es in der Mitte des Gewohnten und doch könnte man meinen, es hat sich auf Anhieb durch eine Fehllieferung in die Regale der heimischen Spieleläden geschlichen. Denn was nicht Englisch oder Deutsch klingt, kann sich doch wohl nur zu uns verirrt haben.

Aber man wird es bei genauerer Betrachtung schnell vom Gegenteil überzeugt sein: Auch wenn in großen Lettern "Wat'n dat" auf der Verpackung steht, so ist der Rest doch Deutsch und auch "wat'n dat" kommt aus dem deutschsprachigen Raum, wenn auch gute tausend Kilometer nördlich von uns. Es heißt soviel wie "Was ist denn das?" und damit wäre das Spielprinzip auch beinahe schon erklärt.

Denn in diesem Spiel geht es darum, einfache und manchmal auch kompliziertere Begriffe darzustellen. Doch hier soll sich niemand als Schauspieler betätigen, sondern alles ist mit einfachen Mitteln auf einem Spielbrett zu legen. Dafür stehen zehn lange und sechs kurze Holzstäbchen sowie zwei große und zwei kleine Glassteine zur Verfügung.

Vielleicht wird es nun manchem potentiellen Fan bereits dämmern, daß es dabei oft Probleme gibt. Denn es erscheint noch einleuchtend, mit den Stäbchen und den Glassteinen einen Würfel darzustellen, doch ein Einhorn, einen Wasserhahn oder gar den Begriff "Sackhüpfen" wird wohl häufig niemand ohne Probleme auflegen können.

Gespielt wird in Teamarbeit: Das Aktionsteam legt den Begriff und das Rateteam hat laut Sanduhr 60 Sekunden Zeit das Aufgelegte zu erkennen. Um das Ganze noch etwas komplizierter zu machen, wurde das Aktionsteam auf zwei Personen beschränkt, die abwechselnd je einen Teil zu ihrem "Gemälde" beitragen müssen, ohne aber sich abstimmen zu dürfen. Denn es herrscht für die beiden absolutes Rede- und Zeigeverbot. Da kann es dann schon vorkommen, daß jeder sein Bild anders beginnt und daraus das perfekte Chaos entsteht, denn man darf einmal Gelegtes nicht wieder entfernen. Wer schließlich trotz dieser Klippen als Erster den jeweils richtigen Begriff errät, erhält einen Chip. Zuletzt siegt natürlich der reichste Spieler des Rateteams.

Die Idee ist wirklich einfach und irgendwie auch nicht ganz neu. Denn man würde meinen, daß vom Zeichnen eines Begriffes, wie dies vom extrem erfolgreichen Spiel "Pictionary" und zahlreichen Epigonen in den Achtzigerjahren geboten wurde, zu dieser Version des Legens am Brett nur ein kleiner Schritt ist. Dies noch dazu, wo es bereits McChain gibt, wo man mit einer Kette Begriffe legen muß. Doch bei diesem Spiel ist vor allem auch entscheidend, daß zwei Leute einen Begriff abwechselnd legen müssen und das ohne jede Möglichkeit der Abstimmung. Vielleicht spüren es jetzt schon einige und laufen bereits zum nächsten Spielwarenladen! Hoffentlich bekommen Sie das Spiel! Doch etwas können wir garantieren: Es wird nicht lange dauern, bis jeder zumindest einmal ratlos vor dem Spielbrett sitzt und voller Inbrunst "Wat'n dat!" ausruft.

 

Birgit und Peter Költringer

WAT'N DAT:

Titel

Wat'n dat

Hersteller

ASS

Erfinder

Claude Weber

Design

LD Agentur

Spieldauer

25 - 50 min

Spieler

3 - 8, ab 10 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 450,-- ÖS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.