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Zapp Zerapp


Wenn sich ein Spieleverleger mit einer Leidenschaft für Holzspielzeug mit einem Profi für die Entwicklung von Kinderspielen zusammen tut, dann können daraus die verschiedensten Kombinationen resultieren: Sicher ist es etwas aus Holz und vor allem muss die Idee einfach - aber doch nicht nur für ein Kinderspiel sein, denn es sollen sich ja auch die Erwachsenen ihren Kopf zerbrechen: Was dabei heraus gekommen ist, heißt "Zapp Zerapp" und reizt bereits beim bloßen Hinschauen.

Das Spielfeld besteht aus einem Kurs, wie man ihn von "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht" kennt. Jeder Mitspieler hat drei Zauberlehrlinge als Spielfiguren, die er ins Ziel bringen muss, um zu gewinnen. Wenn dabei gegnerische Zauberlehrlinge überholt werden und sich nicht in einer sogenannten Schutzzone befinden, werden sie zum Startfeld "zurückverbannt". Die Fortbewegungsart der Lehrlinge erfolgt mit zwei Würfeln und dreizehn "Zapp-Zerapp-Fässern": Das sind kleine Holzfässer, in denen linsenförmige Metallteile eingeschlossen sind. Entsprechend den dreizehn Fässern, gibt es darin auch eine unterschiedliche Anzahl von Metalllinsen, doch wie viele es sind, erkennt man nicht auf Anhieb: Klarerweise ist das Fass mit einer Linse zwar etwas leichter und klingt beim Schütteln auch etwas anders, doch spätestens ab drei Teilen wird die Unterscheidung immer schwieriger: Wer kann schon sicher sagen, ob da fünf, sechs oder zehn Stück drinnen sind? Und das ist auch der eigentliche Clou des Spieles: Mit zwei Würfeln wird eine Zahl erwürfelt und man hat nun das entsprechende Fass zu ergattern. Die einzelnen Fässer müssen in die Hand genommen, geschüttelt und auf ihren Inhalt geschätzt werden. Jeder Spieler wählt so das ihm am ehesten passende Fass aus und stellt es vor sich hin. Danach werden alle ausgewählten "Zapp-Zerapp-Fässer" gemeinsam umgedreht. Auf der Unterseite steht nun die tatsächliche Teilchenanzahl. Punkte gibt es nun für alle, welche nicht zu hoch getippt haben: Sollte zum Beispiel die Neun gewürfelt worden sein, erhält derjenige, der das Neunerfass erwischt hat, auch neun Punkte. Der Spieler mit dem Achter-Fass bekommt acht Punkte und so geht es nach unten weiter. Wer hingegen ein zu schweres Fass gewählt hat, geht leer aus und kann seine Zauberlehrlinge nicht weiter bewegen.

"Zapp Zerapp" ist eine wirklich interessante neue Variante von "Mensch-Ärgere-Dich-Nicht". Es ist dabei gelungen, in diesen altehrwürdigen Klassiker aus dem ersten Weltkrieg einen zusätzlichen Spielreiz einzubauen, der für jung und alt ein wahres Vergnügen ist.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Zapp Zerapp

Hersteller

Zoch Verlag

Erfinder

Heinz Meister und Klaus Zoch

Design

Doris Matthäus

Spieldauer

30 min

Spieler

2 - 4, ab 8 Jahren

Kategorie

Lauf- und Hörspiel

Preis

ca. 430,-- öS

Bewertung:

Idee

6

Regelgestaltung

6

Ausführung

6

Verarbeitung

6


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.