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DER ZERSTREUTE PHARAO: O ISIS HILF!


Vieles ist über das alte Ägypten bekannt, seitdem die Hierogylphen entschlüsselt und immer neue Gräber entdeckt wurden. Man weiß es ganz sicher: Pharaonen waren gottgleich, zum Teil wurden sie uralt, zum Teil starben sie jung, manche waren grausam manche relativ menschenfreundlich. Doch etwas war bis heute unbekannt: Auch ein gottgleicher Pharao kann den Überblick verlieren. Und dies stellt ihn durchaus auf eine Stufe mit so manchem modernen Politiker, auch wenn vom Heiligenschein da meist nicht viel übriggeblieben ist.....

Jedenfalls lieferte ein solcher "altägyptischer Politiker" die Grundidee für dieses Spiel: Er ließ seine Schätze vergraben. Leider vergaß er vor lauter Reichtum aber wo man ihm seinen Papagei, seine Trompete, seine Sphinx oder den heiligen Hund eingebuddelt hatte. Zu allem Überfluss wurden darüber auch noch Pyramiden gebaut. Da kommt auch ein Gottpharao ganz schön ins Schwitzen und gleiches gilt auch für die Hirnakrobaten, welche dieses Spiel erfordert.

Zu Beginn werden 47 Kunststoffpyramiden aufgebaut, unter denen 12 Schätze in kleinen Grübchen versteckt wurden. Schatz- und Ereigniskarten regeln den Spielablauf für insgesamt drei Runden: In der ersten Runde werden der Reihe nach die Schatzkarten aufgeschlagen und es gilt, den entsprechenden Schatz durch Verschieben der Pyramiden möglichst rasch zu heben. Wer an der Reihe ist, darf solange schieben, bis ein falscher Schatz auftaucht, dann kann der nächste sein Glück versuchen. Im Laufe der Zeit werden so alle "Schatzpositionen" geoffenbart. Wem es gelingt, den passenden Schatz zu heben, der erhält die entsprechende Karte, die auch einen numerischen Wert hat. In Runde zwei wird das Spielbrett um 90 Grad gedreht, damit auch die "Hirngiganten" unter den Spielern die Orientierung möglichst sicher verlieren. Nun kommen die Ereigniskarten zum Einsatz, bei denen die Konzentration, Kombination und Merkleistung der Teilnehmer auf eine besondere Probe gestellt werden: Auch hier sind bestimmte Schätze zu finden, doch geht es hier häufig um mehr als einen Schatz, der vom gleichen Spieler zu heben ist. Einen davon schafft man unter Umständen noch, aber der zweite ist meist auch schon das Ende und der nächste ist an der Reihe. In der abschließenden Runde drei wird es besonders kriminell: Wer hier einen falschen Schatz hebt, der scheidet sofort aus. Kein Wunder also, dass dieses Spiel meist dann zu Ende ist, wenn alle ausgeschieden sind. Mit etwas Glück endet es aber auch, wenn man eine "Endekarte" vom Kartenstapel aufdeckt. Anhand der Punktewerte auf den im Laufe des Spieles erworbenen Karten wird nun der Sieger ermittelt.

Irgendwie kommt einem "der zerstreute Pharao" bekannt vor, denn der Schiebemechanismus riecht förmlich nach dem mehrfach prämiierten "verrücktem Labyrinth", doch das spielt eigentlich keine Rolle, denn der Reiz eines Memory-Spieles in dieser anspruchsvollen Variante ist einfach immer wieder überzeugend.

 

Birgit und Peter Költringer

DER ZERSTREUTE PHARAO:

Titel

Der zerstreute Pharao

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Günther Baars

Design

IDL/Ravensburger

Spieldauer

30-45 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 6 Jahren

Kategorie

Merkspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.