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SCHATZSUCHE IN ÄGYPTEN: DER ZERSTREUTE

PHARAO!

Trotz Entzifferung der Hieroglyphen gibt es jetzt keinen Hinweis darauf, wie die Pharaonen in Ägypten wirklich waren: Keine Frage sie waren Gottkönige, doch nach unserem heutigen Verständnis sind auch Gottkönige nur Menschen. So dürften sie wahrscheinlich auch die eine oder andere Schwäche gehabt haben. Heute ist von einem besonderen Exemplar aus dieser alten Hochkultur die Rede. Sein Name ist zwar unbekannt, doch dass er sehr zerstreut war, steht wohl ausser Zweifel. Möglicherweise war das im alten Ägypten aber gar nicht so selten, denn dafür gibt es sogar geschichtliche Hinweise: In den meisten Königsgräbern, die gefunden wurden, war bekanntlich ein riesiger "Sauhaufen" und meist fehlte auch ziemlich viel. Wer weiß schon wirklich, warum das so war...

Immerhin passt unser Pharao genau in dieses Bild, denn er hat vergessen, wo sich seine Schätze befinden. In seiner Bauwut hat er Unmengen an Pyramiden aufgebaut und irgendwo darunter merkwürdige Kleinode versteckt, über deren Wert man zum Teil sicher streiten kann: Bei der goldenen Sphinx gibt es keine Frage, die kann jeder brauchen, doch wofür so das Gebiss irgendeines Urgroßonkels noch gut sein? Aber auch das ist einer der Schätze, die man suchen muss, ob man ihn persönlich für wertvoll hält oder nicht, ist völlig uninteressant. Insgesamt werden zu Beginn des Spieles zwölf Schätze unter den Kunststoffpyramiden versteckt. Diese decken das gesamte Spielbrett bis auf ein Feld ab. Eine Karte gibt jeweils an, welcher Schatz gesucht werden muss: Ob die Beisserchen des Onkels, eine alte verstaubte Mumie, die bereits erfolgreich zerfällt oder aber die Trompete der Nofretete: Der jeweilige Schatz ist sofort zu suchen. Wer an der Reihe ist, darf solange Pyramiden verschieben, bis ein falscher Schatz auftaucht. Wer auf diese Weise den jeweils richtigen Schatz findet erhält Punkte, die vom Beginn des Spieles bis zum Ende kontinuierlich von eins auf drei steigen.

Bekanntlich ist der Mensch zumindest zum Teil lernfähig. Das kann dazu führen, dass man kurz oder lang bereits ziemlich exakt weiss, wo welcher Schatz liegt. Um dem Ganzen auch dann noch einen Reiz zu geben, hat der Autor des Spieles einige Gemeinheiten eingebaut, die in Form von Aktionskarten das Leben der Schatzsucher schwer machen: So muss zwischendurch das Spielbrett gedreht werden, der Wert der gehobenen Schätze kann sich verändern oder aber man kann seinen Kollegen mühsam erworbene Karten "abknöpfen". Am Ende hat schließlich der reichste Spieler gewonnen.

Wer den "zertreuten Pharao" in Händen hält, denkt unwillkürlich an "das verrückte Labyrinth", das bereits längst zu einem Klassiker unter den Familienspielen geworden ist. Die Idee ist eindeutig entlehnt, doch das Thema und auch einige Abänderungen im Spielemechanismus haben daraus ein durchaus interessantes neues Spiel gemacht.

 

 

Birgit und Peter Költringer

 

 

 

 

DER ZERSTREUTE PHARAO:

Titel

Der zerstreute Pharao

Hersteller

Ravensburger

Erfinder

Gunter Baars

Design

IDL/Ravensburger

Spieldauer

30 - 40 min

Spieler

ab 2 - 5 , ab 8 Jahren

Kategorie

Familienspiel

Preis

ca. 300,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

6

Verarbeitung

5


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.