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ZOFF IN BUFFALO!


Rinder sind seit Jahren in aller Munde: Das ist nicht erst durch die Jakob-Creutzfeld-Erkrankung so, sondern man kann es ruhig wörtlich sehen: Rosig zartes, duftendes Rindfleisch! Meist "medium", manchmal aber auch "durch" oder noch "blutig", es fand und findet stets den Weg in die Gourmettempel und damit auch auf alle möglichen mehr oder weniger selbst ernannten Feinschmeckerzungen.

Woher all diese Tiere kommen? Viele sind sicherlich aus Buffalo-City, denn dort gibt es herrliche Rinder und saftige Weiden. Es liegt irgendwo im amerikanischen Westen, die genaue Lokalisation tut nichts zur Sache. Jedenfalls lässt sich ganz Buffalo mit all seinen Weiden um wenig Geld in jedem Spielzeugladen erwerben: Denn unter dem Titel "Zoff in Buffalo" ist kürzlich ein Spiel erschienen, das genau dieses Thema zum Inhalt hat.

Auf verschieden großen Kartons werden unterschiedlich große Weiden dargestellt, die vorerst noch "unberindert" sind. Auf manchen Landstücken haben gerade sechs auf anderen aber auch viel mehr Rinder Platz. Jeder Mitspieler wird nun zu einem Rinderzüchter, der möglichst viele seiner Prachtexemplare unterbringen will. Dazu erhält er zu Beginn Weide- und Rinderkarten. Im Rahmen von insgesamt fünf Spielrunden muss nun nicht nur festgelegt werden, wo man seine Tiere haben will, sondern auch wie viel Stück auf welcher Weide grasen dürfen. Zu diesem Zweck wählen die Züchter in jeder Runde je zwei Weide- und zwei Rinderkarten aus. Diese werden dann gleichzeitig mit den Kollegen aufgeschlagen. Wer nun glaubt, die entsprechenden Pappkartonkühe könnten so einfach grasen gehen, der irrt, denn es gibt eine strenge Hierarchie unter den Rinderzüchtern: Zuerst dürfen die Rinder gehen, die auf die kleinste Weide wollen. Innerhalb einer Weide darf derjenige seine Tiere als erster unterbringen, der bereits am meisten dort hat. Wenn mehrere Züchter noch kein Tier auf einer Weide haben, darf der beginnen, der am wenigsten Rinder unterbringen will und ein wichtiges Gesetz ist auch noch, dass keine zwei Herden auf einer Weide exakt gleich groß sein dürfen. Wer es schafft, eine Weide "voll zu machen", der bekommt "Bonusrinder". Das bedeutet, er darf einige seiner Kartonwiederkäuer auf eine andere Weide setzen und somit seine grasenden "Rindviecher" vermehren. Viele der hier zitierten Regeln erklären sich durch den Spielverlauf fast wie von selbst. Am Ende ist derjenige schließlich Rinderbaron, der am meisten Tiere unterbringen konnte.

"Zoff in Buffalo" ist ein handliches Spiel, bei dem man am Anfang oft nicht so recht weiß, was man eigentlich tun soll. Denn erst wenn die Weideplätze knapp werden, wird einem so langsam klar, worauf man eigentlich achten muss beziehungsweise hätte achten sollen. Doch nach einigen Runden hat man den Dreh heraußen. Vor allem gilt es auch, immer wieder vor dem gemeinsamen Kartenaufschlagen mit einer gehörigen Portion Bluff zu arbeiten, um auf diese Weise die besten Plätze zu ergattern.

Prinzipiell ist dieses Spiel recht einfach, doch der eigentliche Pfiff kommt erst durch die passende Spielrunde zustande, die in einer Mischung von Strategie, Bluff und gegenseitiger Schadenfreude all die Weiden in amüsanter Weise "befüllen" kann.

Birgit und Peter Költringer

Titel

Zoff in Buffalo

Hersteller

FX Schmid

Erfinder

Christward Conrad

Design

Hendryk Sommer

Spieldauer

20 - 30 Minuten

Spieler

2 - 5, ab 12 Jahren

Kategorie

Legespiel

Preis

ca. 230,-- ÖS

Bewertung:

Idee

5

Regelgestaltung

5

Ausführung

5

Verarbeitung

6

 


Copyright Peter und Birgit Költringer 2002

Dieser Spieletest wurde von Univ.Prof.Dr.Peter und Birgit Költringer geschrieben und beinhaltet daher auch ihre eigene Meinung. Er erscheint auch in ihrer wöchentlichen Spielerezension in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/sn). Eine Verbreitung ist unter Quellenangabe gestattet, sofern die Autoren, die Erscheinungsquelle und die Rezension nicht verändert wurde und weiter die Autoren davon Kenntnis und ein Belegexemplar erhalten.

Die Autoren haben mit keinem Spielzeughersteller berufliche Verbindungen und sind völlig unabhängig. Anfragen sind über EMail an spiele.koeltringer@utanet.at zu richten.